Der Foxterrier als Sporthund

"Fit und gesund durch Sport mit dem Hund" ist nicht nur das Motto des VDH, sondern auch die Idee von so manchem Foxterrier-Interessenten. Mit unseren Foxterriern stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen. Ob im Agility, Breitensport oder im Schutzdienst, je nach Interesse ihrer Besitzer stehen unsere Hunde in den verschiedensten Einsatzgebieten ihren Mann.

Bild: Hund im Sport Bild: Hund im Sport

Für die Interessierten, die sich einen Foxterrier aus gesundheitlichen Gründen anschaffen möchten, sich einen aktiven Freizeitpartner wünschen oder sich sportlich motiviert fühlen, sind die folgenden Ausführungen und der Erfahrungsbericht gedacht.

Agility - Sport mit dem Hund

Bild: Corinna mit Vaedar v. d. Bismarckquelle Da unsere Tochter Corinna selbst lange Jahre begeistert und sehr erfolgreich Agility mit unseren Hunden betrieben hat, möchten wir Ihnen diesen Hundesport und die besondere Qualifikation unserer Rasse näher bringen.

Seit Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts ist in England eine interessante Form der Freizeitgestaltung mit dem Partner Hund entstanden: Agility (engl. Behendigkeit, Geschicklichkeit).

Bild: Vaedra v.d. Bismarckquelle in Aktion Bei diesem Teamsport von Mensch und Hund muß ständig ein neuer Parcours möglichst schnell und natürlich fehlerfrei absolviert werden. Er besteht aus verschiedenen Hindernissen: Wippe, Slalom, Reifen, Brücken, Tunnel und Hürden etc. Er wird ohne Leine gearbeitet und erfordert von den Partnern engste Zusammenarbeit, blindes Vertrauen und volle Einsatzbereitschaft. Auf der Basis eines guten Grundgehorsams (Sitz, Platz, Steh, Hier) lernt der Hund relativ schnell, wie die verschiedenen Hindernisse zu arbeiten sind. Jeder noch so kleine Lernerfolg wird belohnt mit Ballspielen o. ä. Es wird gearbeitet und doch nur gespielt, und so werden spielerisch der Gehorsam, die Beziehung und das Vertrauen zwischen den Partnern verbessert. Was dann noch fehlt, sind die Führigkeit und der Teamgeist, die sich erst mit der Zeit und viel Training langsam entwickeln.

Gesundheit und Fitneß ergeben sich parallel und fast zwangsläufig, wenn man immer wieder und bei jedem Wetter mit seinem Hund auf dem Hundeplatz trainiert. Der Foxterrier eignet sich auf Grund seiner Passion, Arbeitsfreude und Gelehrigkeit besonders gut für Agility, also Spiel, Sport und Spaß. Die Antriebsfeder ist sein ausgeprägter innerer Trieb, der ihn einerseits zum herausragenden Jagdhund und andererseits zum Deutschen Meister im Agility befähigt. Foxterrier und Agility sind eine optimale Kombination für Hundefreunde, die ihre Freizeit aktiv und sinnvoll gestalten wollen.



Bild: Foxterrier macht Agility Bild: Foxterrier macht Agility Hier mit viel Freude im Einsatz: "Uragan v.d. Bismarckquelle" mit seiner Besitzerin Pavlina Buhonova in der Tschechei.



"Uragan v.d. Bismarckquelle" mit seiner Besitzerin Pavlina Buhonova in der Tschechei zeigt einige beeindruckende Obedience-Übungen:



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Agility-Weltmeisterschaft - Ein Erfahrungsbericht

Anfang Oktober '02 fand in Dortmund die 7. Agility-Weltmeisterschaft in Dortmund statt. Dies war Anlaß genug für mich, nochmals zurückzublicken.

Obwohl nun schon vier Jahre vergangen sind, fällt es mir immer wieder schwer zu glauben, daß ich mit meiner Glatthaar-Foxterrier-Hündin "Vaedra v. d. Bismarckquelle" auch schon mal eines dieser Teams war, die ihr Land bei einer Weltmeisterschaft vertreten durften.

Sonst "nur" Zuschauer und/oder Fan konnten wir 1998 in Maribor/Slowenien selber starten und uns mit insgesamt 191 phantastischen Teams aus 24 Nationen messen. Seit gut zwei Jahren machten wir damals Agility. Nachdem wir uns erst über verschiedene Turniere für die Ausscheidung zur WM qualifiziert hatten, standen neben den "normalen" Turnieren fünf Läufe, die sogenannten "Qualiläufe" an, die entscheiden sollten, welche der vielen guten deutschen Teams für Deutschland in Maribor an den Start gehen durften.

Bild: Corinna mit Vaedra v.d. Bismarckquelle beim Weitsprung Obwohl die Wochenenden aufgrund der vielen Turniere fast vollkommen verplant waren und ich meine Freunde kaum noch, dafür aber alle Autobahnkreuze kannte, haben Vaedra und ich auch noch das Training innerhalb der Woche intensiviert, um unser großes Ziel, einmal bei der Weltmeisterschaft dabei zu sein, zu erreichen. Wer einen Foxterrier hat, weiß, daß dieser vom Spielen und Toben nie genug bekommen kann, und Vaedra war es (im Gegensatz zu mir, muß ich gestehen) immer völlig egal, ob es aus Eimern regnete oder glühende Hitze war; die Hauptsache war, wir machten Agility. Schließlich hatten wir bei den "Qualiläufen" neben unserem Fleiß auch noch das Quentchen Glück, um uns gegen die anderen starken Teams zu behaupten.

Obwohl in der Minikonkurrenz die Sheltis nicht nur zahlenmäßig die absolut dominierende Rasse waren (und auch heute noch sind), fuhren für Deutschland vier Terrier (je ein Welsh und Jack Russell sowie zwei Glatthaar-Foxterrier) nach Maribor. So machte ich mich mit meiner Freundin und Vaedra auf den Weg zur Weltmeisterschaft und erlebte dort eine einzigartige Zeit und den sportlichen Höhepunkt unserer Agilitykarriere. Wir hatten Glück mit dem Wetter, eine super Stimmung innerhalb der Mannschaft, intensives und konstruktives Training und vor allem unheimlich viel Spaß und Spannung, und dies alles nicht zuletzt Dank meiner kleinen Foxterrier-Hündin.

Der erste Tag stand unter dem Zeichen der Ankunft, der Begrüßung und Orientierung vor Ort. Als Agilityverrückte sahen wir uns Mannschaftsteilnehmer fast jedes Wochenende auf den verschiedensten Hundeplätzen und so war es schön, in diesem Rahmen die Gelegenheit zu haben sich auch mal privat kennenlernen zu können. Nach einem geselligen und feuchtfröhlichen Abend freuten wir uns dann auf das erste Training.

Ich erinnere mich noch genau, daß für den Freitag das abschließende Mannschaftstraining angesetzt war, an dem der Mannschaftsführer entscheiden wollte, welche Teams neben den Einzelstarts auch noch in der Mannschaft laufen durften. Da dies nicht nur in anderen Sportarten das Höchste ist, sah ich dieser Entscheidung mit berechtigter Hoffnung und großer Spannung entgegen. Doch zu meinem Entsetzen mußte ich in der Nacht zum Freitag feststellen, daß sich Vaedra in meiner Abwesenheit an ihrem Futter gütlich getan und sich so vollgefuttert hatte, bis wirklich nichts mehr rein paßte. Ähnlich wie beim Agility war sie auch beim Fressen völlig maßlos.

Als ich Vaedra so sah, wäre ich nicht im Traum auf die Idee gekommen, daß sie einer der aktuellen WM-Hund war, erinnert ihre Figur doch vielmehr an einen vollgestopften Socken, völlig unfähig, sich auch nur langsam zu bewegen. Doch zu unserem Glück begann die alles entscheidende Trainingseinheit erst nachmittags und ich beschwor Vaedra immer wieder inständig, sich mit dem Verdauen zu beeilen. Doch nach dem Motto, wer feiern kann, muß auch arbeiten können, merkte man Vaedra beim Abschlußtraining ihre nächtliche Völlerei glücklicherweise nicht mehr an. Als wir stattdessen sogar noch die Nennung für die Minimannschaft erhielten, dachte ich noch erleichtert: Wie die Backen, so die Hacken. Der Freitag endete mit einem großen und für alle Nationen organisierten Galaabend, für den ich das Hundefutter aber diesmal sicher und auch für Vaedra unerreichbar deponiert hatte.

Bild: Vaedra v. d. Bismarckquelle läuft den WM-Parcour Wie nach jedem Freitag folgte ein Samstag, nur daß dieser kein normaler Samstag war, sondern der erste Tag unserer WM. Die Halle, eine mit einem Teppich ausgelegte Sporthalle, füllte sich schnell mit den zahlreich angereisten Schlachtenbummlern aus aller Welt. Aus den letzten Jahren waren mir die Schweizer mit ihren vielen großen Kuhglocken und die Holländer mit ihren Trommlern und lautstarken Gesängen noch gut in Erinnerung. Ich war zunächst unsicher, wie meine Hundin auf den ohrenbetäubenden Lärm und diese aufgeheizte Hallenatmosphäre reagieren würde. Ihr Bällchen und die Vorfreude auf Agility ließen Vaedra aber alles souverän und abgeklärt ignorieren.

Dann erfolgte der Einmarsch der Nationen und in diesem Augenblick wußte ich, wofür ich so viele Kilometer gefahren und jedes Wochenende in aller Frühe aufstanden war, während sich alle anderen noch drei bis viermal genüßlich im Bett umdrehten. Agility macht Spaß, auch ohne das man jemals zu einer Weltmeisterschaft fährt, dies steht außer Zweifel. Doch dieses Gefühl unter tosenden Applaus - mit seinem Hund als Team und integriert in eine tolle Mannschaft - einzumarschieren und von den Fans frenetisch begrüßt und angefeuert zu werden, das jagte mir eine Gänsehaut über den Körper und machte mich stolz und glücklich.

Auch wenn Vaedra und ich ohne Titel oder Medaille zurück gefahren sind, bin ich mit unserer Leistung auch heute noch sehr, sehr zufrieden. Für die Mannschaft liefen wir zwei schnelle und fehlerfreie Runden und bei lediglich einem unserer vier Starts blieben wir nicht Null.

Neben unserem persönlichen Erfolg, gelang aber unserer Maximannschaft noch der große Clou, aufs Treppchen zu laufen, und so gab es für alle so richtig was zu feiern. Wer einmal bei einer Agi-WM dabei gewesen ist, weiß, wovon ich spreche.

Bild: Deutsches Agility-Weltmeisterschaftsteam 1998 Rückblickend kann ich auch heute noch feststellen, daß "unsere" Weltmeisterschaft eine unglaublich schöne Erfahrung war. Zum einen war sie eine große Herausforderung und außerordentlich gut dafür geeignet, unsere Nervenstärke und persönliche Belastbarkeit zu überprüfen bzw. kennenzulernen. Zum anderen habe ich durch sie auch viel Neues über meine kleine Hündin erfahren. Wie konzentriert Vaedra bei der "Arbeit" ist, wieviel Spaß und Kampfgeist sie trotz der enormen und vor allem ungewohnten Geräuschkulisse beim Agility hat und wieviel Futter sie innerhalb kürzester Zeit verdauen konnte, war schon imponierend und bleibt unvergeßlich.
(Bericht von Corinna Möhrke)

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Foxterrier-Zwinger "von der Bismarckquelle", Axel Möhrke, Home: www.foxterrier-bismarckquelle.de